top of page

Ein Abschied für den Kapitän

  • presse013
  • vor 2 Tagen
  • 4 Min. Lesezeit
ree

Mit Ende der vergangenen Saison beendete Alexander Wanitschek seine Karriere – und trat mit dem Cupsieg mehr als würdig ab. Der langjährige Führungsspieler und Kapitän von Sparkasse Schwaz Handball Tirol wird am Freitag nach dem Heimspiel zum HLA-MEISTERLIGA-Auftakt gegen den HC LINZ AG gebührend in der Osthalle verabschiedet. Wir baten Alex zum Interview.

 

Alex, warum hast du dich genau zum Ende der Saison 2024/25 für dein Karriereende entschieden?

ALEXANDER WANITSCHEK: Ich bin sehr froh, diese Entscheidung getroffen zu haben und bereue sie keineswegs. Ich habe mir diesen Schritt sicher nicht leicht gemacht, aber es war der richtige Zeitpunkt, um die Spielerkarriere zu beenden. Klarerweise habe ich das nicht von heute auf morgen entschieden, Überlegungen hatte ich schon in den vergangenen zwei Jahren. Das hat sich so entwickelt. Ich habe mit 35 mittlerweile ein Alter erreicht, in dem man beruhigt in die Handballpension gehen kann. Zum Glück bin ich immer verschont geblieben von gröberen Verletzungen. Ich wollte es immer lassen, solange es mir körperlich noch gut geht. Eine Saison wäre schon noch gegangen, aber ich wollte lieber jetzt den Schlusspunkt setzen.

 

Was hat dir der Cupsieg zum Abschluss bedeutet?

Es war unbeschreiblich schön, mich mit einem Titel zu verabschieden. Neben 60 Minuten Kampfgeist und dem unbedingten Willen, diesen Cupsieg zu holen, waren sicher die mitgereisten Fans wesentlich. Rund 100 haben uns in Bruck lautstark unterstützt, das hat uns natürlich ungemein gepusht. Gerade in der zweiten Halbzeit haben uns unsere Fans zu diesem Titel getragen. Das war ein sensationelles Wochenende.

 

Wie bist du eigentlich zum Handball gekommen?

Begonnen habe ich in der ersten Klasse im Gymnasium Paulinum. Mein damaliger Turnlehrer Charly Plangger hat abseits vom Unterricht Handball angeboten, die Sportart hat mir einfach sehr gut gefallen. Nach einem Jahr Schulhandball bin ich dann in den Verein gewechselt.

 

Dein Vater Hannes trainierte unter anderem die Schwazer Herren Mitte der 1980er in der Staatsliga B und ist heute noch so gut wie bei jedem Heimspiel anzutreffen. Waren die Wanitschek-Gene für die Karriere entscheidend?

Natürlich war mein Papa langjähriger Trainer im Verein und hat außerdem den Handballhort im Paulinum vor 20 Jahren gegründet. Aber hat mich nie zum Profisport gedrängt oder Handball generell bei mir forciert. Er war kein klassischer Sportvater, sondern hat mich diese Begeisterung für Handball selbst entwickeln und immer meinen Weg gehen lassen. Dafür bin ich ihm sehr dankbar. Er ist mir mit viel Geduld zur Seite gestanden, hat mich unterstützt – aber eben ohne jemals Druck auszuüben.

 

Du warst über viele Jahre nicht nur Leistungsträger, sondern auch Kapitän von Sparkasse Schwaz Handball Tirol. Eine besondere Ehre für dich?

Eine lange Zeit als Kapitän ist zu Ende gegangen. Das war eine große Ehre für mich. Vor allem, dass mir verschiedene Trainer das Vertrauen geschenkt und mich in dieser Position gesehen haben; denn meist lief die Kapitänswahl undemokratisch und der Trainer hat das bestimmt. Ich hoffe, dass mich viele Teamkollegen als Kapitän geschätzt haben und ich Spieler bei ihrer handballerischen Entwicklung unterstützen konnte. Meine Nachfolger Emanuel Petrusic und Petar Medic werden das sicher als Duo sehr gut machen, davon bin ich überzeugt.

 

Alter und neuer Kapitän: Alex Wanitschek mit Petar Medic nach dem Cupsieg 2025
Alter und neuer Kapitän: Alex Wanitschek mit Petar Medic nach dem Cupsieg 2025

Was waren die Höhepunkte deiner Laufbahn?

Die Highlights in meiner Karriere waren als junger Spieler in der ersten Mannschaft der Cuptitel 2011, auch wenn ich sportlich damals noch keine Rolle gespielt habe – und am Ende der Karriere wiederum als Kapitän der zweite Cuptitel. Diese beiden Erfolge werden immer sehr schöne Erinnerungen bleiben. Weitere Höhepunkte waren die Einberufungen ins Nationalteam. Das war eine unglaubliche Ehre, diese Chance bekommen zu haben. Und auch ein paar Länderspiele durfte ich absolvieren, darunter eines auswärts gegen Deutschland. Zu den sportlichen Highlights kommen aber auch die verschiedenen Menschen, die ich im Laufe der Zeit durch den Handball kennenlernen durfte, und die Freundschaften, die daraus entstanden sind und die nach wie vor bestehen. Darum geht es im Endeffekt ja auch im Sport. Das sind Erinnerungen, die ebenfalls viel Freude bereiten.

 

Bleibst du dem Handball in anderer Funktion erhalten?

Ich bleibe dem Handballsport und Verein in der Geschäftsstelle und im Hort weiterhin erhalten. Dort kann ich auch viel von dem, was ich beim Handball und beim Teamsport gelernt habe, weitergeben.

 

Als gebürtiger Schwazer und langjähriger Teil des Vereins: Was bedeutet dir die Entwicklung von Sparkasse Schwaz Handball Tirol in den letzten Jahren – und was sind deine Wünsche für die Zukunft?

Da ich bereits seit längerer Zeit in unserer Geschäftsstelle mitarbeite und im Jugendbereich als Trainer tätig bin, bedeutet mir die Entwicklung des Vereins sehr viel. Er hat sich in den letzten Jahren sukzessive weiterentwickelt, aber wir haben schon noch Luft nach oben. Ein Verein dieser Größe muss sich auch ständig weiterentwickeln, es kommen ständig neue spannende Aufgaben hinzu. Ich wünsche dem Verein, dass unserer Sportart in Tirol weiterwächst, weiterhin viel Zulauf im Jugendbereich bekommt, und noch mehr Aufmerksamkeit in der breiten Öffentlichkeit erhält, um den Tirolerinnen und Tirolern diesen Sport schmackhaft zu machen.


Vielen Dank für alles Alex, es war uns eine Ehre!


 
 
 

Kommentare


bottom of page