Die bittere Finalniederlage bei den Silberregion Karwendel ÖHB Cup Finals 2024 muss Sparkasse Schwaz Handball Tirol schnell verarbeiten, am Samstag startet zu Hause die Viertelfinalserie in der HLA MEISTERLIGA gegen den HC LINZ AG (20.20 Uhr, live auf krone.tv). Im Gespräch mit Thomas Lintner, sportlicher Leiter der Adler.
Thomas, mit ein wenig Abstand, wie fällt dein Resümee der Silberregion Karwendel ÖHB Cup Finals aus?
Thomas Lintner: Uns war, als wir den Zuschlag für die Austragung erhalten haben, bewusst, dass wir den sportlichen und organisatorischen Teil trennen müssen. Umso mehr als nach der Auslosung klar war, dass wir gegen den ALPLA HC Hard spielen werden. Was den organisatorischen Teil angeht, sind wir sehr glücklich. Wir haben zwei tolle Handballtage in Schwaz erlebt und sowohl von den Teams, von Seiten des ÖHB als auch von den ZuschauerInnen nur positive Rückmeldungen erhalten.
Da haben sehr viele Rädchen ineinandergegriffen?
Wir haben das sehr akribisch vorbereitet und unglaublich viel Herzblut investiert. Von Maria Steinlechner, bei der alle Fäden zusammengelaufen sind, über die tolle Unterstützung der Silberregion Karwendel und des Bauhofs der Stadt Schwaz haben ganz viele Menschen mitgeholfen. Ohne die vielen freiwilligen HelferInnen wäre es aber nicht gegangen: unser IST-Team, unser Supporters-Club, viele NachwuchsspielerInnen und deren Eltern. Wir sind unglaublich stolz auf unsere Handball-Familie.
Die Halle war an beiden Tagen gut gefüllt.
Die Leistungen von Christoph Jauernik und seinem Team haben den Zuspruch zu unseren Heimspielen auf ein neues Niveau gehoben. Wir waren schon beim HLA-Spiel gegen Hard übervoll und auch bei vielen anderen Heimspielen an der Grenze des Möglichen. 1000 Personen finden in der Halle Platz und wir waren an beiden Cup-Tagen ausverkauft. Die ZuschauerInnen sind mit tollem Sport belohnt worden und ich glaube, dass man auch bei den Übertragungen die unglaubliche Atmosphäre mitbekommen hat.
Kommen wir zum Sportlichen.
Ein Wechselbad der Gefühle beschreibt es gut. Das Halbfinale gegen Hard war sicher der bisherige emotionale Höhepunkt der Saison. Es war überhaupt noch nie so laut in der Osthalle. Ich glaube, dass wir da im Sportland Tirol keinen Vergleich scheuen müssen. Das Finale gegen WEST WIEN war ebenfalls sehr emotional, aber natürlich nicht so, wie wir uns das gewünscht und erträumt hatten. Roland Marouschek und seine Spieler haben das sehr stark gemacht, da kann man nur gratulieren. Von uns war vor allem die erste Halbzeit nicht gut, wir kämpfen uns dann zurück und erzielen knapp vor dem Ende den Ausgleich. Die letzte Aktion des Spiels tut aber natürlich besonders weh. Es gibt jetzt sehr viele positive Berichte über WEST WIEN zu lesen, die dem guten Projekt hoffentlich weiter Auftrieb geben, es gibt diese positiven Geschichten aber auch über uns.
Wir arbeiten mit unserem Partnerverein HIT medalp Handball Tirol im Grunde seit dem Innsbrucker Vizemeistertitel 2012 und unserem Cupsieg 2011 und dem Zusammenschluss von Handball Tirol 2013 in der Folge seit 10 Jahren auf einen Titel hin. Wir investieren unglaublich viel in Schulprojekte und in die Jugendarbeit, es gibt viele tolle Handballstandorte in Tirol von Kirchbichl über Wörgl und Absam bis nach Telfs. Auch diese Projekte und die Menschen dahinter haben es sich verdient, vor den Vorhang geholt zu werden. Traurigkeit hilft uns aber nicht, jetzt heißt es weiterkämpfen.
„Weiterkämpfen“: Ist das auch gleich das passende Motto für die anstehende Viertelfinalserie gegen den HC LINZ AG?
Entscheidend wird sein, ob es uns gelingt, die Enttäuschung in etwas Positives für die anstehende schwere Aufgabe umzumünzen. Die Linzer sind auch letzte Saison erst spät in Schwung gekommen und man weiß nie, ob sie nicht noch einen Spieler aus dem Hut zaubern. Wir sind aber überzeugt vom Charakter unserer Spieler, sie werden alles daransetzen, dass die bisher beeindruckende Saison nicht gegen Linz endet. Wir werden aber auf jeden Fall die Unterstützung unserer Fans benötigen! Wir hoffen wieder auf ein volles Haus und ich bitte alle, am Samstag in die Halle zu kommen und unsere Jungs zu unterstützen.
Comments