Die Adler können Aufholjagd. Das haben sie im letzten Spiel des Jahres eindrucksvoll bewiesen. In einem überaus intensiven, spannenden Match der 13. Runde gewann Sparkasse Schwaz Handball Tirol am Freitagabend bei der HSG Holding Graz mit 30:29 (14:14) und geht damit als ungeschlagener Tabellenführer der HLA MEISTERLIGA in die Winterpause.
Neun Siege und vier Remis, 22 Punkte aus 13 Spielen, Tabellenplatz eins und das noch dazu ungeschlagen – so lautet die sensationelle Bilanz von Sparkasse Schwaz Handball Tirol nach dem Herbst im HLA MEISTERLIGA Grunddurchgang. Die Adler gehen definitiv als Leader ins neue Jahr, ALPLA HC Hard und die BT Füchse Auto Pichler können am Wochenende noch bis auf zwei Punkte heranrücken. Weiter geht’s für die Tiroler am 3. Februar 2024 mit einem Heimspiel gegen Aufsteiger UHC Speed Connect Hollabrunn.
Das finale Match des Jahres 2023 wurde zu jener großen Herausforderung, die man im Vorfeld erwartet hatte. Die HSG Holding Graz zeigte, dass sie besser ist, als es ihr Tabellenplatz (10.) aussagt. Und Sparkasse Schwaz Handball Tirol konnte nur in einigen Phasen an die starken Leistungen der letzten Partien anknüpfen, vor allem die eigene Fehler- und die Wurfquote machten den Adlern das Leben schwer, der Grazer Keeper Jovo Budovic lief von Beginn an zur Höchstform auf. So ging der Start in der steirischen Landeshauptstadt komplett daneben. Zunächst fiel über vier Minuten lang überhaupt kein Tor, dann netzten die Gastgeber zweimal. Erst nach knapp sieben Minuten gelang Thomas Kandolf der erste Tiroler Treffer. Graz erhöhte auf 4:1 und ließ sich auch vom Anschlusstor der Adler zum 3:4 nicht irritieren. Nach 17 Minuten traf Florian Schimmel zum 9:4, Sparkasse Schwaz HT wirkte indisponiert, ging zu leichtfertig mit seinen Möglichkeiten um. In der 25. Minute machte Srdjan Predragovic das 13:7 für die HSG Holding Graz, die Steirer waren auf dem Weg, den Gästen die erste Saisonniederlage beizubringen. Die aber wehrten sich und kamen sukzessive besser ins Spiel. Plötzlich ging ein Ruck durch die Mannschaft.
Die letzten Minuten der ersten Halbzeit gehörten den Adlern, die einen 7:1-Lauf hinlegten. Tore von Michael Miskovez, Alexander Wanitschek und Thomas Kandolf bedeuteten den 14:14-Pausenstand. Doch auch in der zweiten Hälfte brauchten die Tiroler eine Aufholjagd, denn wieder setzte sich Graz ab. Die Hausherren führten mit 20:16 und 22:18 (43.). Es schien irgendwie nicht der Tag von Sparkasse Schwaz Handball Tirol zu sein. Aber er wurde es doch noch. Denn einmal mehr zeigten sich die Adler als Mentalitätsmonster, mit unbändigem Willen und ganz viel Moral kämpfte man sich abermals hinein. Lukas Prader egalisierte zum 23:23 (48.). Nun ging es hin und her. Aber es dauerte bis zur 55. Minute, ehe Filip Peric die erste Führung der Tiroler im gesamten Spiel glückte (28:27). Predragovic glich aus, Petar Medic machte das 29:28, Predragovic glich wieder aus. Und dann kam nochmals Medic – 30:29, der letzte Grazer Angriff verpuffte. Der Rest war ausgelassener Tiroler Jubel.
Stimme:
Christoph Jauernik (Trainer Sparkasse Schwaz Handball Tirol): „Wir haben gewusst, dass das hier unangenehm werden kann. Leider haben wir zu Beginn der Partie nicht wirklich gut gespielt und viele Bälle verworfen. Die Abwehrleistung hat zunächst noch gepasst, aber wir haben unsere Misserfolge dann auch mit in den Abwehrbereich genommen, sodass es ziemlich schwierig für uns wurde. Großes Kompliment aber an mein Team, dass wir uns bis zur Halbzeit aus diesem Tief wieder herausgezogen haben. Der Beginn der zweiten Hälfte war geprägt von klaren Chancen, die wir nicht genutzt haben, so lag Graz erneut lange Zeit voran. Wir haben dann unsere Aktionen wieder so halbwegs hinbekommen und in der Endphase gut gespielt. Vorne sind uns nun die Tore gelungen und hinten haben wir uns wichtige Bälle geholt. Deshalb haben wir doch noch etwas glücklich auswärts mit einem Tor gewonnen, wir freuen uns über diesen unglaublichen Herbst.“
HLA MEISTERLIGA Grunddurchgang, 13. Spieltag
HSG Holding Graz vs. Sparkasse Schwaz Handball Tirol
Ergebnis: 29:30 (14:14)
Tore HT: Kandolf (4), Medic (4), Miskovez (4), Grothues (3), Kofler (3), Peric (3), Spendier (3), Prader (2), Wanitschek (2), Demmerer (1), Petrusic (1)
Beste Torschützen Graz: Belos (7), Predragovic (7), Pisaric (6), Schweighofer (4)
Schiedsrichter: Schober/Stollberg
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