Adler scheitern im Viertelfinalkrimi
- presse013
- 3. Mai
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Aktualisiert: 5. Mai

Es war ein packendes Duell, das sich der HC FIVERS WAT Margareten und Sparkasse Schwaz Handball Tirol am Samstagabend im entscheidenden Match des HLA MEISTERLIGA Viertelfinales lieferten: Die Adler holten in der Wiener Hollgasse einen Sieben-Tore-Rückstand auf, scheiterten letztlich aber nach einem 36:39 in der Verlängerung. Damit ist die Saison für den Cupsieger auf dramatische Art und Weise zu Ende gegangen.
Eine HLA-MEISTERLIGA-Saison, die von einem Wechselbad der Gefühle gekennzeichnet war, endete am Samstagabend in Wien dramatisch und bitter für Sparkasse Schwaz Handball Tirol. Genau zwei Wochen nach dem Cupsieg in Bruck musste Spiel drei der Viertelfinalserie gegen den HC FIVERS WAT Margareten entscheiden. Und die Partie hielt noch einen besonderen Höhepunkt bereit: Erst die Verlängerung brachte einen Sieger hervor, letztlich gewannen die Hausherren eine aufreibende Partie mit einigen Wendungen 39:36. Damit gehen die Fivers in die Halbfinalserie gegen ALPLA HC Hard, die Adler konnten sich für einen Kraftakt in der Hollgasse nicht belohnen. Dennoch bleibt diese Spielzeit nicht nur aufgrund dieser denkwürdigen Viertelfinalpartie, sondern vor allen Dingen wegen des zweiten Titels der Vereinsgeschichte in Erinnerung.
Sparkasse Schwaz Handball Tirol startete gut in die Partie, Samuel Kofler traf zum 2:0, Filip Peric zum 3:1. Doch die Fivers antworteten mit dem 3:3. Die Gäste gingen noch mit 4:3 und 5:4 in Führung, dann aber wurden die Wiener immer stärker. Mats Rudnicki machte das 7:5, Philipp Gangel traf zum 9:6 (15.). In Minute 21 lagen die Fivers mit 12:8 voran. Thomas Wagner verkürzte auf 11:13, Alexander Wanitschek auf 12:14. Es lief jedoch nicht wirklich rund bei den Adlern, die sich zur Halbzeit einem 13:17-Rückstand gegenübersahen. Gleich nach der Pause wuchs der Vorsprung der Fivers auf 20:14 an, nach 36 Minuten traf Marin Martinovic gar zum 23:16, Lukas Gangel erzielte das 24:17. Das Spiel schien zu diesem Zeitpunkt fast schon entschieden, Margareten präsentierte sich abgebrüht, den Tirolern unterliefen zu viele vermeidbare Fehler.
Aber Sparkasse Schwaz HT zeigte wieder einmal seine Comeback-Qualitäten. Man gab sich nicht auf, ganz im Gegenteil. Eine Deckungsumstellung brachte die Adler wieder in die Partie, sie holten nun Tor um Tor auf. Während den Fivers plötzlich nur mehr wenig gelang, witterte der Cupsieger seine Chance, doch noch eine Wende herbeizuführen. Filip Peric traf aus einem Siebenmeter zum 22:24 (43.), Sebastian Spendier zum 24:26 und Petar Medic zum 25:27. Lukas Prader machte den Anschlusstreffer zum 26:27 in Minute 48, es war wieder alles drin. Tobias Grothues verkürzte zum 30:31 und 31:32. Und dann fiel durch Lukas Prader zweieinhalb Minuten vor dem Ende tatsächlich der Ausgleich zum 32:32.
Marin Martinovic scorte das 33:32, Filip Peric egalisierte zum 33:33. Nach einer Parade von Aliaksei Kishou hatte Sparkasse Schwaz HT die Chance, das Match in der regulären Spielzeit zu entscheiden, doch der finale Angriff verpuffte. Es kam zur Verlängerung. Und die begann sogar mit einer Überzahl der Adler. Aber die brachte nichts ein. Beide Teams waren nervös, wollten Fehler unbedingt vermeiden. Samuel Kofler warf das 34:33 für die Tiroler, aber Tore von Fabian Glätzl und Philipp Gangel bescherten den Fivers ein 35:34 zur Halbzeit der Verlängerung. Die Aufholjagd hatte viel Kraft gekostet, die Adler vergaben beste Möglichkeiten. Die Wiener stellten auf 37:34. Michael Miskovez konnte zwar noch zum 35:37 und 36:38 treffen, aber das letzte Tor gehörte den Fivers.
Stimmen:
Christoph Jauernik (Trainer Sparkasse Schwaz Handball Tirol): „Es war ein Spiel mit vielen unterschiedlichen Phasen. Wir sind gut reingekommen, hatten dann jedoch klare Probleme mit den Fivers, sodass wir schon bis zur Pause deutlich in Rückstand gerieten. Nach der Halbzeit hat sich das im Prinzip fortgesetzt, weil wir in der Abwehr wenige Stopps geschafft haben. Der Abstand ist gleichgeblieben beziehungsweise sogar kurzzeitig nochmals angewachsen auf minus sieben. Unsere Abwehrumstellung war entscheidend, die 5:1 haben wir sehr gut hingestellt. Dadurch sind wir wieder rangekommen. Und letztlich haben wir leider zwei Momente nicht ausgenutzt. Mit dem Unentschieden, das wir schon erarbeitet und uns hart erkämpft haben, gehen wir mit dem letzten Ball in die Schlusssekunden der regulären Spielzeit. Doch da bringen wir keine gute Situation zustande, was den Abschluss betrifft, aber wenigstens holen wir die Zeitstrafe raus. Wir gehen in Überzahl in diese kurze Verlängerung rein, lassen da aber einfach zu viele Bälle liegen, gleich zwei Stück in Überzahl. Dann schaffen wir es tatsächlich noch in Führung zu gehen. Es bleibt aber dabei, dass wir viel verwerfen und hinten auch das eine oder andere Tor bekommen, das auch der Müdigkeit geschuldet ist. Das war natürlich ein bitteres Ende, aber eine starke kämpferische Leistung von der gesamten Mannschaft. Wir können uns nichts vorwerfen, das war top. Darauf können wir auch aufbauen. Auch wenn nun die Enttäuschung natürlich groß ist.“
Michael Miskovez (Spieler Sparkasse Schwaz Handball Tirol): „Wir haben immer an unsere Chance geglaubt, wieder ins Spiel zu kommen. Was uns auszeichnet, haben wir in dieser Saison mehrfach gezeigt, vor allem auch durch den Cupsieg. Aber es kostet in der Hollgasse so unglaublich viel Kraft, bei minus 7 zurückzukommen. Da musst du laufen, da musst du ackern, da ist nichts geschenkt. Und dann sind das vielleicht die 2 bis 3 Prozent, die letztlich fehlen. Wir hatten am Ende der regulären Spielzeit den Matchball bei uns, dann haben wir noch Überzahl in der Verlängerung. Aber wir haben leider zu viele freie Bälle nicht reingemacht. Leon Bergmann hat diese Duelle gegen uns gewonnen, und im Endeffekt ist das ein entscheidender Faktor. Jetzt ist die Enttäuschung riesig, wir hatten natürlich größere Ziele. Überhaupt, wenn man den Cupsieg einfährt, dann ist das einfach nicht genug. Da hat man so ein bisschen Blut geleckt, da will man mehr, da weiß man, dass man es kann. Dieses Saisonende liegt vielleicht auch daran, dass wir im Herbst keinen guten Grunddurchgang gespielt haben und so nicht das Heimrecht hatten. Und genau das kommt uns teuer zu stehen.“
Thomas Lintner (Sportlicher Leiter Sparkasse Schwaz HT): „Das war ein Riesenspiel, ganz großer Respekt davor, wie wir uns wieder ins Spiel zurückgekämpft haben. Dann haben wir sogar die Chance zum Sieg gehabt und nicht genutzt. In der Verlängerung hat dann der heute stärkere Torhüter zur Entscheidung geführt. Gratulation an die Fivers. Wir werden über den Sommer hart daran arbeiten, um nächstes Jahr noch stärker zurückzukommen.“
Fabian Glätzl (Spieler HC FIVERS WAT Margareten): „Es war so ein intensives Spiel. Es ist uns zunächst ein bisschen die Luft ausgegangen. Aber es dann ist die zweite, dritte, vierte Luft plötzlich wieder gekommen, sodass wir wieder besser agiert und einfach wieder weniger Fehler gemacht haben. Und dann ist das Spiel in unsere Richtung gekippt.“
Peter Eckl (Trainer HC FIVERS WAT Margareten): „Das war ein Sieg mit ganz großer Leidenschaft. Respekt vor Schwaz, wie die nochmals zurückgekommen sind, war eigentlich unglaublich. Aber ganz großer Respekt vor meiner jungen Mannschaft, die in dieser Phase eben nicht die Nerven weggeschmissen hat und vor dieser heißen Kulisse in der Verlängerung nochmals ganz viel richtig gemacht hat.“
HLA MEISTERLIGA PlayOffs – Viertelfinale, Spiel 3
HC FIVERS WAT Margareten vs. Sparkasse Schwaz Handball Tirol
Ergebnis: 39:36 n. V. (35:34, 33:33, 17:13)
Tore HT: Peric (10), Kofler (4), Medic (4), Grothues (3), Miskovez (3), Petrusic (3), Spendier (3), Wanitschek (3), Prader (2), Wagner (1)
Beste Torschützen Fivers: Glätzl (8), Martinovic (8), Gangel Philipp (7), Nigg (4), Schuh (4)
Schiedsrichter: Hurich/Bolic
Weiterführende Links:
Alle weiteren Informationen auf www.hla.at
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